Das Herstellungsverfahren des Apfel-Schaumweins erstreckt sich beim traditionellen Verfahren über ein ganzes Jahr. Zunächst wird der Apfelmost (die Äpfel, insbesondere Boskoop, stammen von unseren
Streuobstwiesen) zu Apfelwein vergoren. Anschließend wird der Apfelwein über mehrere Monate "ausgebaut". Hiernach werden verschiedene Apfelweinsorten (denen Zucker und Épernay-Hefe zugegeben wird) zu
einer Cuvée zusammengestellt und in Flaschen abgefüllt. In der Flasche kommt es nun zu einer zweiten Gärung, welche nach ca. 8 Wochen beendet ist. Anschließend beginnt eine mehrmonatige Reifezeit.
Danach gelangen die Flaschen auf das Rüttelpult, wo sie täglich von Hand "gerüttelt" (gedreht) werden. Nach einigen Wochen hat sich die abgesetzte Hefe im Flaschenhals gesammelt, sodass die Flaschen
degorgiert (entheft) werden können. Dazu werden die Flaschenhälse vereist, sodass beim Öffnen des Kronkorkens der gefrorene Hefepfropf herausschießt.
Beim Brut-Schaumwein ist der Herstellungsvorgang damit beendet, indem die Flasche mit einem Naturkorken verschlossen wird. Bei der Geschmacksrichtung "Trocken" muss dem Schaumwein nach dem
Degorgieren noch Restzucker (17-35 g/l) zugefügt werden. Hierzu wird in die Flaschen ein Apfelwein/Zuckergemisch (Expeditionslikör) dosiert, bevor die Flaschen erneut verschlossen werden. Im
Gegensatz zum Secco fällt bei unserem Schaumwein pro Flasche 1,02€ Schaumweinsteuer an. Nach einer kurzen Ruhezeit kann man sich am herrlich prickelnden Genuss des Apfel-Schaumweins erfreuen. Der
Apfel-Schaumwein ist auch für Menschen mit veganer Lebensweise ein köstliches Erlebnis.
Stuart Pigott kommentierte den Schauenburger Apfelschaumwein in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung so:
"[...] Joachim Döhne aus dem zwanzig Kilometer südwestlich von Kassel gelegenen Schauenburg-Breitenbach verfügt zwar über keine Weinreben, erzeugt aber dennoch einen der spannendsten neuen Weine
Deutschlands. Sein 2002er Apfelschaumwein "Brut" [...] ist nuancenreich im Duft und erinnert mit seiner herben Eleganz an guten Champagner in der Preisklasse von 30 Euro an. Dass Döhne eine solche
Feinheit an Aromen und Geschmack gelungen ist, indem er Boskop Äpfel und einen kleinen Anteil anderer Sorten so behandelte, als seien es Trauben der Champagne, ist bemerkenswert. Die Geschichte des
deutschen Apfelschaumweins macht übrigens deutlich, dass dieses Erzeugnis eine große Tradition hat - und dass das Klima auch in der Nähe von Kassel Äpfel reifen läßt, die genau die richtige Balance
von Süße, Säure und Aroma für diese Art von Ausbau aufweisen. Schon um 1900 wurde "German Champagne Cider" bis nach Amerika exportiert und an vielen europäischen Fürstenhöfen getrunken. Trotzdem ist
es nicht vermessen, Döhnes Wein als beeindruckende Innovation zu preisen. [...]"[1]
[1] Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 28.03.2004 Seite 62
05601 4486
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